- Werbung -

"Windows 10 wird das letzte Windows sein, danach wird keine neue Version mehr erscheinen" - das war der Originalton von Microsoft beim Erscheinen von Windows 10 im Juli 2015. Getreu dem Grundsatz "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern", ist jetzt aber Windows 11 angekündigt.

Was wissen wir denn bisher darüber? Dieser Artikel ist eine kleine Sammlung von Quellen zum derzeitigen Stand der Dinge.

Erscheinungsdatum

Laut Aussagen von Microsoft selbst, zum Beispiel in diesem Blog (der Beitrag erschien im August), soll Windows 11 am 5.10.21 erscheinen. Vorher waren November-Termine, besonders der 11.11., im Gespräch. Ab diesem Termin soll es dann auch die Möglichkeit des kostenlosen Upgrades von Windows 10 auf Windows 11 geben - allerdings wohl nur unter speziellen Voraussetzungen, auf die unten eingegangen werden wird.

Versionen

Nun, da kann man bisher nur Vermutungen anstellen: Laut PC-Welt wird es diese sieben Versionen geben:

- Windows 11 Pro
- Windows 11 Home
- Windows 11 Pro Education
- Windows 11 Pro for Workstations
- Windows 11 Enterprise
- Windows 11 Education
- Windows 11 Mixed Reality

Von Windows 10 gibt es allerdings deutlich mehr Versionen - also gilt: schaun mer mal! Für die meisten unter uns sind wahrscheinlich sowieso nur die ersten beiden Versionen interessant. Für die Nutzung von Windows 11 Home ist angeblich dann die Nutzung eines Microsoft-Kontos verpflichtend.

Die bisher von Microsoft mit dem Argument "sichere Alternative zu einem völlig offenen Windows" vertriebene "S"-Variante soll es unter Windows 11 nur für die Home-Version geben.

Unterschiede zu Windows 10

Nun, glaubt man Microsofts Ankündigungen, gibt es sensationelle Änderungen in vielen Bereichen. Anderen Quellen zu Folge ist Windows 11 hauptsächlich "nur" neue Optik.

Sicher ist, dass es zum Beispiel bisher nur für Windows 11 einen neuen Scheduler geben wird, der speziell die bald zu erwartenden Intel-Prozessoren der 12. Generation mit ihren zwei unterschiedlichen Kern-Typen ("Big-Little-Konzept", Efficient-Cores, Performance-Cores - siehe diesen PC-Magazin-Artikel) korrekt unterstützt. Ob es diesen jemals auch in Windows 10 geben wird? Dazu wurde bisher von Microsoft nichts gesagt.

Sicher ist, dass verschiedene bisherige "Apps" komplett oder zumindest in der bisherigen Form verschwinden - natürlich kommt auch das eine oder andere Neue hinzu.

Verschwinden sollen zum Beispiel das Notizbuch OneNote, Paint 3D und der 3D Viewer, ebenso das "Math-Input-Panel". (Diese Apps sollen aber über den komplett neuen Microsoft-Store nachinstallierbar sein!). Skype verschwindet zugunsten einer etwas abgespeckten Teams-App. Das Snipping-Tool soll durch "Snip and Sketch" ersetzt werden.

Durch eine sich automatisch anpassend neue "GUI", zum Beispiel mit optional weiteren Icon-Abständen, entfällt der bisherige Tablet-Modus - die neue Benutzeroberfläche ersetzt diesen automatisch.

Vom Ansehen her ist der größte Unterschied erstmal die neue Taskleiste, die sich nun mitten auf dem unteren Rand befindet - und wohl von dort aus auch nicht mehr an einen anderen Rand verschoben werden kann. Auf stern.de kann man dieses Vorschau-Bild des neuen Desktops sehen:

      Windows 11 Desktop

Was sich nun genau alles ändert, wird wohl von den verwendeten Versionen abhängen und endgültig erst beim Erscheinen bekannt werden.

Voraussetzungen

Das ist meiner Meinung nach der spannendste Punkt. Neue PCs sollen von vorneherein mit Windows 11 ausgeliefert werden, ältere kann man upgraden - wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese haben es aber in sich!
Microsoft verlangt zum Beispiel in dieser Veröffentlichung CPUs ab einer bestimmten Generation: Intel wird etwa ab der 8. Generation unterstützt, AMD-CPUs sollte man anhand dieser Liste überprüfen. Nun war es auch bei Windows 10 schon so, dass es zum Beispiel offiziell erst ab einer Intel-CPU der 5. Generation läuft - auf meinem 4770er arbeitet das System aber perfekt! Wahrscheinlich wird also Windows 11 auch auf älteren CPUs laufen.

ABER: Microsoft warnt hier von vorneherein gleich zweimal! Einmal ist auf solchen PCs unter Umständen nur eine Neuinstallation, nicht aber ein Upgrade des Betriebssystems unter Beibehaltung aller Apps möglich, und zum anderen sollen solche PCs wohl von automatischen Updates ausgeschlossen werden. Das wäre eine drastische Einschränkung. Dass zum Beispiel allerdings PCs, auf denen schon einmal Windows 10 lief, nicht alle Updates mitmachen können, ist schon bekannt. Viele ältere Laptops "vertrugen" zum Beispiel nur Windows 10 in der Version 160x und danach keine neuere Version mehr (Bluescreens beim Update).

Es gibt aber noch weitere Voraussetzungen: Ein Upgrade lässt sich nur auf PCs durchführen, bei denen die Bootpartition im GPT-Verfahren angelegt wurde. MBR-Varianten werden hier nicht mehr unterstützt. Zum anderen muss UEFI im Secure-Boot-Modus aktiviert sein. Unterdessen beinhaltet allerdings Windows 10, wie Microsoft hier beschreibt, ein Tool namens MBR2GPT, das eine Umwandlung des Datenträgertyps unter Datenerhalt(!) erlauben soll.

Schwerer wiegt die Anforderung, dass das System TPM 2.0 beinhalten muss. TPM ist das Trusted-Platform-Modul, welches bestimmte kryptografische Schlüssel bereitstellen kann. Dies kann man nicht nachrüsten, wenn das verwendete Mainboard es nicht vorgesehen hat. Beisitzt das Mainboard eine entsprechende Schnittstelle, kann man hier ein kleines Platinchen nachrüsten. In vielen neueren Systemen, besonders in Laptops aber, ist dieses Feature schon vorhanden. Sie können das Vorhandensein von TPM 2.0 wie folgt überprüfen: Rufen Sie auf: Start / Einstellungen /  Update und Sicherheit / Windows-Sicherheit / Windows-Sicherheit öffnen (Schaltfläche) / Links: Gerätesicherheit. Hier muss nun im zweiten Abschnitt etwa stehen: "Ihr Gerät erfüllt die Anforderungen für standardmäßige Hardwaresicherheit." Unter Umständen muss auch TPM im BIOS des PCs im UEFI-Bereich erst aktiviert werden.

Wie hier beschrieben wird, gibt es aber angeblich eine Registry-Modifikation, die es erlaubt, Windows 11 auf Rechnern ohne TPM 2.0 zu installieren, und angeblich sogar auf MBR-Partitionen. Aber auch hier garantiert Microsoft natürlich nicht, dass dies in der endgültigen Windows-11-Version oder nach späteren Updates noch funktionieren wird.

Alles in allem wird Windows 11 wohl zuerst auf neu erworbenen PCs zu finden sein.