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Vier Jahre alt ist mein aktueller iMac, doch das Betriebssystem, das bis vor kurzem darauf lief, war deutlich älter. 

Weil ich mir vor langer Zeit die letzte Kaufversion von Adobes Creative Suite zugelegt hatte, blieb ich sehr lange an MacOS High Sierra (10.13.6) hängen, da neuere Versionen des Betriebssystems diese 32-Bit-Anwendungen nicht mehr unterstützen.

Nun passierte es in letzter Zeit aber immer häufiger, dass Updates auf neuere Programmversionen (z.B. bei Wireshark oder der ScreenCast-Software Voila) sich unter High Sierra nicht mehr installieren ließen. Auch gibt es seit einiger Zeit keine Sicherheitsupdates mehr. Alles Gründe, die für ein Update des Betriebssystem sprachen.

Der Rechner (ein iMac 5-K 27“, 2017) wird aktuell noch von den neuen Versionen unterstützt. Die Hardware selbst (4,2 GHz 4-Kern i7, 128GB RAM, Radeon Pro 580) reicht für meine Bedürfnisse noch völlig aus.

Warum also nicht das Update wagen?

Damit ich die "alte" Software weiter nutzen kann, habe ich eine virtuelles MacOS 13 angelegt und dort die Programme und den Benutzeraccount aus dem aktuellen TimeMachine-Backup wieder eingespielt.
Da das System des iMac auf einer 1TB SSD liegt (und diese fast voll war), musste auch für die virtuelle Maschine erst mal 1TB bereitgestellt werden.

Damit die Aktion nicht mutwillig verlängert wurde, habe ich eine per Thunderbolt angeschlossene SSD verwendet.

Eigentlich sollte hier eine 2TB M2-SSD in einem Gehäuse mit Thunderbolt-Hub zum Einsatz kommen - doch wird dieses Gehäuse leider unter 10.13 nicht unterstützt - noch ein Grund mehr, endlich den Absprung zu schaffen.

Nachdem dieses Problem dann dadurch gelöst war, dass die 2,5" SATA-SSD im "großen" Thunderbolt-Gehäuse für 4 HDDs montiert wurde, konnte ich die VM fertigstellen und hinterher aufräumen. Gut 300 GB belegt sie aktuell.

Eine Weile lang testete ich dann diverse Anwendungen wie den Usenet-Client MacSoup, die Adobe Creative Suite und meine Bilddatenbank Media Pro - alles Programme, die unter einem neueren MacOS nicht mehr laufen würden.

Nach 14 Tagen beschloss ich dann, dass ich vielleicht nicht alle, aber alle relevanten Fälle getestet hatte und es wagen könnte, das Betriebssystem des iMac zu aktualisieren.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag dann noch mal ein komplettes TimeMachine- und ein CarbonCopyCloner-Backup gezogen - und dann ging es los.

Ich entschied mich dafür, aus dem laufenden High Sierra heraus auf Ventura zu aktualisieren. Der Installer für die aktuelle Version 13.1 ist gute 12 GB groß. Die Installation lief weitgehend automatisch - und war nach dem Sonntagsspaziergang dann abgeschlossen.

Nach der Eingabe der Apple-ID und einigen weiteren Angaben, startete der iMac dann problemlos das neue System.

Im Gegensatz zu High Sierra ist Ventura viel strikter in Bezug auf das, was Programme dürfen und was nicht. So muss der Nutzer zustimmen, wenn die Kamera oder das Mikrofon verwendet wird, wenn auf bestimmte Bereiche der Festplatte zugegriffen wird und so weiter…

Da ich ca. 10 Programme im Autostart-Ordner liegen habe, poppten bei diesem ersten Start erst mal eine Menge Nachrichten auf. Wink

Dabei konnte ich einige Apps schon aussortieren, da diese die ganze Zeit automatisch geladen wurden, ohne dass sie danach genutzt worden wären.

Gleiches passierte dann im Programme-Ordner. Alle 32-Bit-Anwendungen konnten gelöscht werden - insgesamt wurden so ca. 100 GB "freigeräumt".

Ein erster Schreckmoment ließ aber nicht lange auf sich warten: Die unter OS X 10.13 eingerichteten Freigaben waren von meiner Windows-VM bzw. von einem externen Rechner aus nicht erreichbar.

Nach einigem Hin und Her habe ich alle Freigaben entfernt und neu eingerichtet - und schon konnte ich auch "von draußen" wieder auf die auf dem Mac liegenden Daten zugreifen. Hier ist wohl bei der Migration irgendwas schiefgegangen. Wobei ein Update, bei dem vier Hauptversionen übersprungen werden, natürlich auch keine Kleinigkeit ist und es erstaunt mich immer noch, wie glatt das doch alles gelaufen ist.

Inzwischen habe ich ein weiteres Programm auf eine neue Version bringen müssen: Meinen Texteditor BBedit, den ich Anfang des Jahrtausends mal käuflich erworben hatte. Hier jetzt mal 49 Euro für ein Update zu bezahlen ist sicherlich vertretbar - zumal ich das Teil fast täglich nutze.

Wie ich oben schon schrieb, habe ich die MacOS High Sierra-VM auch deshalb angelegt, weil ich weiterhin Zugriff auf meine alten Adobe-Anwendungen haben möchte.

Trotzdem habe ich mich dazu entschieden, das Adobe-Abo "Photo" abzuschließen. Dort sind Lightroom und Photoshop - für einen relativ geringen Jahresbetrag - enthalten. Hintergrund ist einfach, dass ich auch unterwegs digitale Bilddateien entwickeln und bearbeiten muss und das Handling mit der VM auf meinem Macbook (das aktuell auch noch unter High Sierra läuft) ein wenig umständlich wäre.

Die Installation des aktuellen Photoshop ließ dann aber ein zweites Mal leichten Frust aufkommen: Es klappte nämlich nicht. Doppelklick auf den Installer startete die Abfrage, ob ich diesen wirklich starten möchte - und dann passierte: Nichts.

Hier war eine etwas längere Recherche nötig: Ursache für den Fehler war wohl eine vor etlicher Zeit mal installierte CC-Testversion. Erst als ich mit einem "Aufräumtool" von Adobe die entsprechenden Reste von der Platte gefegt hatte, ließ sich der Installer starten. Schon ärgerlich, wenn Entwickler zwar intern abfragen, ob eventuell irgendwas die Installation verhindert, den Nutzer aber darüber im Unklaren lassen.

Alles in allem hat die Migration ca. 14 Tage gedauert - darin eingeschlossen waren aber auch die längeren Testphasen mit der MacOS-VM. Das reine Update und alle daraus resultierenden Probleme war nach gut vier Stunden erledigt.

Mal schauen, wann das nächste Update ansteht…

Dirk Wagner
 

 

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