- Werbung -

Zum Abschluss wird ein Triumvirat an Sportspielen vorgestellt: Fußball, Wintersport und Autorennen sollen als besonders populäre Beispiele für die Vielfalt des Freeware-Sports stehen.

Bolzplatz 2006

Passend zur WM in Deutschland entwickelte das heimische Team Xenoage vor zwei Jahren diesen Spaß-Kick. Bolzplatz bietet Comic-Charme, simplen Spielablauf und 2-Spieler-Unterstützung an einer Tastatur. Das ist möglich, da neben den vier Bewegungstasten nur drei weitere belegt sind. Je eine dient zum Passen und Schießen, ist man nicht am Ball sind diese stattdessen mit dem Wechseln des aktiven Spielers und Grätschen belegt. Die dritte lässt den gewählten Spieler sprinten. Mit dieser Minimal-Steuerung erinnert Bolzplatz an frühe Fußball-Simulationen wie FIFA ’96 und steht damit in einem nostalgischen Kontrast zu den aktuellen Versionen, die Gamepads mit zehn Knöpfen voll ausnutzen. Der netten 3D-Grafik sieht man den gewollten Spaßfaktor dank der knubbelnasigen Akteure sofort an. Überhaupt zieht sich der Humor durch das ganze Spiel. Die wählbaren Mannschaften und ihre Spieler sind allesamt witzige Parodien der Originale aus diversen deutschen und internationalen Ligen. Bei einem Freundschaftsspiel (also einem Einzelspiel gegen den Computer oder einen menschlichen Gegner) lassen sich außerdem das Stadion (von Schlammplatz bis Olympia-Stadion), sowie das Wetter und sogar der Schiedsrichter (ebenfalls mit Witz-Namen) wählen. Im Spiel gibt es dann auch noch einen von mehreren Kommentatoren zu hören. Die haben zwar nicht sehr viele Variationen in ihren Sprüchen, die sich damit oft wiederholen, sind aber auch nicht schlimmer als Werner Hansch damals bei FIFA ’98...


“Zwietracht Zankfurt“ gegen „Gelatineray Istanbul“: Ein völlig unrealistisches Ergebnis!
 

Für Langzeitmotivation sorgt ein Karriere-Modus, in dem man sich aus den unteren Ligen nach oben kämpft und mit den Einnahmen aus den Spielen beispielsweise sein Stadion ausbaut. Zusätzlich darf natürlich der WM-Modus nicht fehlen, denn Nationalteams sind ebenfalls enthalten. Auch wenn das WM-Fieber lange abgeklungen ist, es steht ja bald die EM in unseren bergigen Nachbarländern an, weswegen Bolzplatz auch 2008 launigen Fußball-Spaß verbreiten kann.



ORF Ski Challenge

Jedes Jahr startet der österreichische Sender ORF zusammen mit einigen weiteren Sponsoren seine Ski Challenge. Wer die aktuelle Version des kostenlosen Programms runterlädt und sich online registriert, kann an Qualifikationen und Wettkämpfen teilnehmen und damit sogar Preise gewinnen. Natürlich kann man auch ohne Anmeldung alleine spielen oder sich mit Freunden abwechselnd eine Highscore-Jagd liefern. Allzu viel Abwechslung gibt es dabei allerdings nicht. Das von green tube entwickelte Spiel besteht nur aus Ski-Abfahrtslauf um Bestzeiten. Die 3D-Grafik ist sehr gut gelungen. Die Strecken bieten viele Details und Verzierungen, der Fahrer ist gut animiert. Die Steuerung ist leicht zu lernen und beschränkt sich hauptsächlich auf die Cursortasten. Mit diesen legt man sich in Kurven und beschleunigt oder bremst ab, indem der Fahrer in die Hocke geht oder aufsteht. Die Leertaste beeinflusst die Weite von Sprüngen.


Zuschauer, Hütten und jede Menge Werbung verzieren die Strecken (hier Kitzbühel)

 

Zum Einzelspielermodus gibt es nicht viel mehr zu sagen, das Spiel lebt von der Online-Konkurrenz. Zu allen Strecken sind Ranglisten einzusehen und im Laufe des Wettbewerbs werden immer weitere Abfahrtsstrecken freigeschaltet. Die Ski Challenge 2008 ist zwar im Februar zuende gegangen, doch wer Interesse hat, kann ja schon mal offline üben und im nächsten Winter teilnehmen.



Trackmania Nations

2003 veröffentlichte der französische Entwickler Nadeo den ersten Teil von Trackmania. Das im mittleren Preissegment angesiedelte Rennspiel mit hohem Fun-Faktor hat seitdem eine beachtliche Fangemeinde. Neben der Fortsetzung mit dem Untertitel Sunrise überraschte Nadeo 2006 mit einer völlig kostenlosen Version namens Nations für den Electronic Sports World Cup (ESWC). Sie von jedermann heruntergeladen werden. Nations bietet zwar nicht alle Spielmodi der kommerziellen Geschwister, aber doch viele typische Elemente. Dazu gehört, dass keine realen Rennserien simuliert werden. Die enthaltenen 90 Strecken sind keine Rundkurse sondern eher Parcours, auf denen es schon eine Herausforderung ist überhaupt zum Ziel zu kommen. Das Spiel ist nämlich keine realistische Simulation, sondern bietet eine simple Steuerung (die Cursor-Tasten reichen aus) und ein flottes Arcade-Fahrgefühl. Es gibt auch keine Gegner auf der Strecke oder Autos mit unterschiedlichen Eigenschaften. Man fährt lediglich gegen die Uhr und erhält Medaillen für Bestzeiten. Der bisherige persönliche Rekord ist als transparentes „Geister-Auto“ während des Rennens zu sehen. Dennoch gibt es einen simultanen Mehrspieler-Modus per Netzwerk oder Internet (an einem PC auch abwechselnd). Es sind dann zwar mehrere Wagen im Rennen, doch gibt es zwischen ihnen keine Kollisionsabfrage. Es ist also im Grunde immer noch ein Rennen gegen die Zeit, die anderen Autos dienen nur als Referenz. Auf diese Weise haben alle Spieler immer die gleichen Voraussetzungen und es kommt wirklich nur auf das eigene Können an, wie man das Rennen meistert. Die Strecken können nämlich wirklich knifflig sein. So sind manche randvoll mit Rampen, Korkenzieher-Loopings oder fies platzierten Löchern und Säulen mitten auf der Straße. Mal geht es hoch hinaus, ein anderes mal entscheidet ein besonders weiter Sprung ob man im Ziel ankommt. Glücklicherweise genügt ein einzelner Tastendruck um das Auto wieder auf die Startmarkierung zu stellen und das Rennen zurückzusetzen.


Ein Überblick über eine relativ konventionelle, doch umfangreiche Strecke.

 

Gerade beim auf Wettbewerbe ausgelegten Nations ist der Einzelspielermodus natürlich hauptsächlich zur Übung gedacht, denn außer der Medaillenjagd auf den frei wählbaren Strecken (eingeteilt in drei Schwierigkeitsgrade) gibt es keine Motivation. Online gibt es dagegen sowohl eine Rangliste auf Spieler-Ebene, als auch eine für Nationen! Die letzte Besonderheit und Spezialität der Trackmania-Reihe ist der Strecken-Editor. Aus diversen Einzelteilen, die auch bei den mitgelieferten Strecken verwendet werden, kann man hier seine eigenen Tracks zusammenbasteln und im Spiel befahren. Wer also wenig fahrerisches Geschick, aber dafür viel Kreativität besitzt, kann hier seine Freunde mit besonders fiesen Herausforderungen ärgern.

Wer der „Streckenmanie“ verfallen ist und Nachschub sucht, sollte im Handel nach Trackmania United Ausschau halten, dass die erwähnten bisherigen drei Teile zum Sparpreis enthält.

Dies beendet den zwar weit gefassten, trotzdem nur kleinen Einblick in die unerschöpfliche Welt der Freeware-Spiele. Nicht nur weil ständig Neues entwickelt wird, ist es unmöglich wirklich repräsentativ oder erschöpfend über diese Szene zu berichten, so dass dem interessierten Leser kaum etwas übrig bleibt, als selbst zu stöbern. Sicher findet sich das eine oder andere Kleinod, das andere bisher übersehen haben.

Links:

Bolzplatz 2006 (deutsch):

www.bolzplatz2006.de

ORF Ski Challenge 2008 (deutsch):

skichallenge.orf.at

Trackmania Nations (deutsch):

www.trackmania.com