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Egal wofür man seinen PC verwendet, ob privat für Homebanking und E-Mails, geschäftlich für die Korrespondenz und Buchhaltung: immer landen große Datenmengen auf der Festplatte, die oft sensible Informationen enthalten. Wird nun der PC verkauft oder auch nur die Festplatte gegen eine größere getauscht, so sollen diese Daten natürlich nicht in die Hände Unbefugter gelangen.

Viele Anwender glauben, dass sie mit Windows-Bordmitteln ihre Daten "sicher" löschen können. Die gebräuchlichen Methoden sind dabei oft nur das Löschen der Daten mit Hilfe des Windows Explorer und anschließendes Leeren des Papierkorbs auf dem Desktop. Evenutell wird eine Festplatte auch mit Hilfe des Formatieren-Befehls gelöscht. Vorsichtigere Naturen löschen dann manchmal auch noch die Partitionen von der Festplatte.



  Alles weitgehend ungeeignete Methoden um sicher zu gehen, dass diese Daten nicht doch von neugieren Zeitgenossen gelesen werden können - sofern diese nur in den Besitz der Festplatte gelangen. Und dabei braucht es noch nicht einmal forensische Methoden, um die Daten wiederherzustellen. Schon mit gängiger, leicht zu bedienender und teilweise sogar kostenloser Software lassen sich vermeintlich gelöschte Dateien lesen.

  Der Grund hierfür liegt in der Methode mit der Windows Daten löscht: es löscht lediglich den Dateinamen aus der sogenannten FAT (File Allocation Table = Datei-Zuordnungstabelle). Damit kann Windows diese Dateien nicht mehr lokalisieren und weißt den Speicherplatz auf dem sie gespeichert sind als frei aus. Die ursprünglichen Daten bleiben aber solange auf der Festplatte erhalten, bis dieser Platz von anderen Dateien benötigt und von deren Inhalten überschrieben wird.

  Erst nach dem Überschreiben sind diese Daten mit gängigen Mitteln nicht wiederherstellbar. Einmal überschriebene Daten lassen sich nur noch aufwändig mit speziellen Methoden und Geräten wiedergewinnen, die dem Privatmann in der Regel nicht zur Verfügung stehen - auf Datenrettung spezialisierten Firmen und erst recht staatlichen Organen dagegen schon. Befinden sich also besonders sensible Daten (z.B. Firmengeheimnisse) auf einer Festplatte so muss beim Löschen noch etwas mehr Aufwand betrieben werden.

  Programme, die die Vernichtung von Daten hinreichend gründlich betreiben, gibt es als Freeware oder Open Source. Für Windows seien z.B. Eraser (englisch) oder das deutschsprachige CBL Daten-Schredder , das allerdings nur unter WindowsXP läuft. Betriebssystem unanbhänig ist dagegen Darik's Boot and Nuke (DBAN) (englisch). Eraser kann unter Windows auch einzelne Dateien oder Ordner löschen. CBL Daten-Schredder und DBAN löschen dagegen nur ganze Partitionen oder Festplatten.

  DBAN kann auf eine CD-ROM oder einen USB-Stick installiert werden und bootet dann von diesem Medium. Die Bedienung ist einfach. Nach dem Start kann man die zu löschenden Festplatten oder Partitionen auswählen. Je nach gewünschter Sicherheit stellt man noch den Löschalgorithmus und die Zahl der Durchgänge ein. Anschließend startet man den Löschvorgang. DBAN fängt nun an die gewählten Bereiche der Festplatte(n) durch Überschreiben zu löschen. Dies dauert natürlich länger als ein einfaches Löschen oder Formatieren unter Windows. So dauerte bei mir das Löschen von zwei 40 GB-Platten, die als Master und Slave angeschlossen waren, bei achtmaligem Überschreiben, fünf Stunden. Anschließend kann man die Festplatten dafür aber auch getrost aus der Hand geben - die Daten sind auch wirklich vernichtet.

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