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Eine Untersuchung von TNS Infratest in Zusammenarbeit mit der Initiative D21 zeigt einen positiven Trend bei der Entwicklung der Internet-Nutzung in Deutschland auf.

Unter dem Titel (N)Onliner-Atlas 2007 ist vor wenigen Tagen eine sogenannte "Topographie des digitalen Grabens durch Deutschland" erschienen.

Das Ergebnis ist schnell zusammengefasst: Die Zahl der Onliner im Vergleich zu den Offlinern steigt, über 60 Prozent der Deutschen sind online. In der Altergruppe bis 40 Jahre liegt der Online-Anteil sogar bei 80 bis 90 Prozent. Bei Teenagern haben die Mädchen sogar inzwischen bei der Internet-Nutzung die Nase vorne. Die bisher ausgemachten "Problemzonen", also Frauen, Senioren und ländliche Gebiete, wachsen überdurchschnittlich, die Gräben sind nicht mehr so tief wie früher. Besonders stark wachsen dabei auch die Breitband-Zugänge und stellen inzwischen sogar die Mehrheit.



Trotz dieser erfeulichen Tendenz bleiben aber auch Defizite erkennbar:

  • Bei der älteren Generation bleibt die Nutzung noch immer unter dem Durchschnitt, besonders bei älteren Damen. Als häufigster Grund für die Nichtnutzung wird von den Nonlinern angegeben, einfach keinen Bedarf dafür zu haben - es sind also gar nicht so sehr die vermeintlichen technischen Hürden, sondern einfach der Mangel an erkennbarem Nutzen (die Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen wäre damit wichtiger, als nur die Technik verständlich zu machen).

  • In Ostdeutschland (abgesehen von Berlin) ist der Nutzungsgrad des Internets immer noch geringer als im Westen (eine der Ursachen mag dabei auch die Glasfaser-Verkabelung sein, die im Vergleich zu den "alten" Kupferleitungen mehr Probleme bei der DSL-Versorgung macht).

  • Im internationalen Vergleich liegt Deutschland inzwischen an einer vergleichsweise guten Position, nicht mehr weit hinter den USA. Andererseits zeigen einige Länder wie die Niederlande und Skandinavien, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.

Die Veröffentlichung eines derartigen Reports ist sicher positiv zu werten. Er macht Fortschritte deutlich und zeigt noch verbleibende Schwachstellen auf. Zu kritisieren ist allerdings, dass zu pauschal auf die Internet-Nutzung an sich abgestellt wird. Wünschenswert wäre doch auch eine detailliertere Differenzierung nach Gelegenheits-Nutzern, die etwa ab und zu mal eine E-Mail lesen, und Intensiv-Nutzern, die regelmässig online sind und neben Mail und Web auch andere Internet-basierte Dienste nutzen. In diesem Bereich wäre sicher noch einige Aufklärungsarbeit zu leisten.

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