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Für besondere Aufgaben - d.h. für Drucke, die nicht unbedingt hochwertig sind - habe ich ein paar ältere Laserjets im Keller.

Weil er relativ transportabel ist, nutze ich einen HP 2200 gerne auch unterwegs auf Veranstaltungen.
Zwar mag es heute leichtere Drucker geben, die schneller sind - aber für meine Bedürfnisse reicht der 2200, zumal der Toner inzwischen recht günstig ist.

Im Januar hat der Drucker mitten in einem größeren Druckauftrag (ca. 1000 Blatt) die Arbeit eingestellt. Zwar handelt es sich um einen Drucker Baujahr 1998, doch hat er erst knappe 70000 Ausdrucke hinter sich, sollte also eigentlich noch für ein paar Ausdrucke gut sein.

Die Meldung im Fehlerprotokoll lautete 52 - scanner error.
Eine Websuche ergab, dass es sich um ein Problem mit der Laser-Einheit handelt - mit Glück könne es aber mit einfachen Mitteln behoben werden.

Und ich hatte Glück!

Der Laserstrahl, mit dem die Trommel belichtet wird, wird über einen rotierenden Spiegel auf die Trommel gelenkt. Dieser Spiegel sitzt direkt auf der Welle eines Elektromotors und diese Welle ließ sich nur sehr schwer drehen.
Ein Tropfen Öl auf der Welle - und alles lief wieder "wie geschmiert".

Der Haken daran: Der Drucker ist nicht wirklich wartungsfreundlich. Zuerst muss die Verkleidung an der Rückseite entfernt werden (2 Schrauben und 2 Haken), Anschließend die obere Plastikabdeckung mit dem Tonerfach (4 Schrauben und ein paar Haken). Danach liegt die Belichtereinheit direkt vor einem. Nach Öffnen des Deckels (6 Schrauben) ist die Motor-/Spiegeleinheit zugänglich und man kann die Einheit aus der Gehäuse ausbauen (4 weitere Schrauben).

Nun gilt es den Motor zu zerlegen. Entgegen einem herkömmlichen Elektromotor ist der "Stator" mit dem Dauermagneten der bewegliche Teil. Er sitzt glockenförmig über der auf der Basisplatine liegenden Spule des "Rotors". Oben auf dieser Glocke sitzt der sechseckige Spiegel. Der Rotor wird durch einen keinen Plastikpfropfen gesichert - entfernt man diesen lässt er sich inklusive der Welle nach oben abziehen.

Ein Tropfen Öl auf die Welle und die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Sofort fällt auf, dass sich der Spiegel nun deutlich leichter dreht. Die Hoffnung, dass das wirklich die Ursache für das Problem gewesen ist, steigt.

Nach dem Zusammenbau des Gehäuses zeigt ein erfolgreicher Testdruck, dass nun wieder alles funktioniert wie es soll. Auch ein Belastungstest mit 100 Kopien wird problemlos absolviert.

Setzt man meine Arbeitszeit ins Verhältnis zu den Kosten eines ähnlich alten gebrauchten Druckers, so hat sich die Reparatur wirtschaftlich nicht gelohnt.

Der Erkenntnisgewinn, dass man mit 30 Minuten Arbeit manch altes, vermeintlich defektes Gerät wieder in Gang bekommt, gleicht das aber aus!

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