Ein erschreckendes Bild zeichnet die University of Maryland nach der Durchführung einer Studie unter dem Titel "A Day Without Media". Im Ergebnis war das Suchtpotential sozialer Netzwerke und digitaler Medien deutlich erkennbar.

Nach den geschilderten Erfahrungen der Teilnehmer, die einen Tag lang auf Twitter und Facebook, Handy und SMS, ja sogar auf iPod und andere MP3-Player verzichten mussten, waren deutliche Entzugserscheinungen erkennbar. Die Studenten waren ohne die Hilfsmittel nicht mehr in der Lage, sich in ihrem sozialen Umfeld zu bewegen, sie berichteten von Einsamkeit, Anspannung und Nervosität.

Es ist nun natürlich einfach, diese modernen Techniken sofort zu verteufeln und die schädlichen Folgen für unsere Gesellschaft anzuprangern. Das Thema wird sicher in den Medien aufgegriffen. Möglicherweise werden einige Vertreter einer älteren Generation, die vielleicht noch mit E-Mail kämpft und sich an "schnellere" Medien noch nicht so recht gewöhnt hat, wenig Verständnis zeigen - auch im Erziehungsbereich, wo oftmals noch mit Photokopierer statt Laptop und mit Overheadfolien statt Beamer gearbeitet werden (muss), wird sich vielleicht Kritik regen.

Tatsache ist jedoch, dass viele Teilnehmer ihre erkannte und zugegebene Abhängigkeit von der neuen Technik gar nicht unbedingt als schlecht empfinden. Die neuen Medien gehören heute einfach zum Leben - man sollte es nur (wie mit allen legalen Suchtmitteln - der Vergleich zum Alkohol drängt sich auf...) keinesfalls übertreiben.