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Vorbemerkung

Die "Consumer Preview" von Windows 8, also die zweite "Beta"-Version, erschien am 29.2.2012. Natürlich wollte ich sie ausprobieren - und ebenso natürlich nicht auf einer tatsächlichen Festplatte, denn in den letzten Jahren haben sich die Virtualisierungsmöglichkeiten stark weiter entwickelt. Besonders die Virtualbox, mit der sich AUGE ja schon mehrfach befasst hatte, und der VMWare-Player, der in den neueren Versionen auch das Erstellen von virtuellen Maschinen erlaubt, sagten mir hier zu.

Als erstes galt es also, die Windows 8 Consumer Preview (im folgenden auch mal als W8 CP bezeichnet) unter http://windows.microsoft.com/en-us/windows/upgrade-your-browser bei Microsoft herunterzuladen - wahlweise die 32- oder 64-Bit-Version als ISO-Image, in Deutsch oder vielen anderen Sprachen. (Übrigens war die Version schon nach 24 Stunden eine Million mal herunter geladen worden!)

Erster Versuch: Virtualbox

Dazu musste ich die VirtualBox (verwendet wurde aktuell die Version V 4.1.8 ) erst einmal bei Oracle über https://www.virtualbox.org/  herunterladen

Virtual-Box-OS-AuswahlNach deren Installation ruft man sie auf, um eine neue VM zu erstellen. Den ersten Schirm mit "Weiter" bestätigen, dann das Betriebssystem auswählen (Windows 8 ist als Möglichkeit hier in dieser Version schon vorhanden!)

Als nächstes müssen wir das zugeordnete RAM einstellen (2GB sind sicher, ich habe aber auch eine VM mit 1,1 GB zum Laufen gebracht - wichtig ist, dass für das "echte" Betriebssystem genug (mindestens 0,5 bis 0,8 GB - sonst wird alles SEEHR zäh) RAM übrig bliebt. Die weiteren Einstellungen kann man erst mal so lassen, aber - je nach Rechner - kann über die Variation der Einstellungen von "System / Chipsatz" und "Massenspeicher / Typ" eine höhere Performance erreicht werden.

Windows 8 in Virtualbox: Installationsmedium auswählenNun muss vom Installations-Datenträger gestartet werden. Es ist an dieser Stelle nicht nötig, eine echte DVD aus dem heruntergeladenen Windows-8-ISO-Image zu erstellen - Virtualbox kann das Image "mounten" und dann davon starten. Das geschieht an der entsprechenden Stelle im Installationsprozess so, wie es dem Bild rechts zu entnehmen ist.

Virtulabox-VM erzeugenDer nächste Schritt besteht darin, eine "Festplatte" anzulegen. Diese lässt sich in Form einer virtuellen Festplatte, also einer großen Datei auf einer tatsächlich vorhandenen Festplatte, realisieren. Den Einstellungsdialog sehen sie links im Bild. VDI kann als Typ eingestellt bleiben, wenn nicht mehr damit gemacht werden soll. (VHD könnte zum Beispiel später von Windows 7 Enterprise aus benutzt werden!) "Dynamisch belegt" bedeutet, dass die Containerdatei in ihrer Größe langsam bis zum Maximum wächst - "feste Größe": von vorneherein wird die virtuelle Platte in ihrer Maximalgröße angelegt.

Virtual-Box-KonfigurationBeim Klicken auf Fertigstellen wird dann eine solche virtuelle Maschine erzeugt und - wie das Bild zeigt - dargestellt.

Windows 8 CP InstallationsstartNun kann man die eigentliche Installation starten - wenn Sie es auf diese Art machen, wird ein "Product-Key" verlangt: Laut dieser Microsoft-Seite (http://windows.microsoft.com/en-us/windows/upgrade-your-browser) ist es NF32V-Q9P3W-7DR7Y-JGWRW-JFCK8. Die ersten Bilder entsprechen im Grundaufbau denen einer Windows-7-Installation.

Virtualbox: W8 InstallationsendeLeider musste ich dann ein bisschen Frust einstecken: Die Installation ließ sich nicht durchführen. Während des zweiten Schrittes (Daten werden ausgepackt) bekam ich eine Fehlermeldung (siehe Bild rechts), die die Installation beendete. Googeln half auch nicht: "Installationsmediums-, RAM- oder Festplattenfehler" kam als Ergebnis. Die RAM-Module waren nagelneu, auch ein Test brachte kein (negatives) Ergebnis, die Festpatte wurde auch als fehlerfrei bezeichnet und ich hatte ja zwei Images (32 und 64 Bit) heruntergezogen - dass beide fehlerhaft sein sollten, glaubte ich nicht. Also: nix mit Virtualbox, Schluss an dieser Stelle. Auch auf einem Laptop ließ sich W8 CP nicht in der Virtualbox installieren - hier waren die Ressourcen wohl nicht ausreichend.

Schade!

Zweiter Versuch: VMWare Player

Nun denn, es gibt ja noch eine weitere Software, die man probieren kann: den VMWare-Player, zur Zeit in der Version 4.0.2 bei vmware.de (http://www.vmware.com/de/products/player) herunterladbar. Da ich diese auf einem anderen Rechner ausprobieren wollte, lud ich mir dort gleich die 32-Bit-Version noch einmal herunter. Der VMWare-Player (im folgenden VMP genannt) ist noch nicht ganz so perfekt auf die Windows-8-Beta abgestimmt - man muss hier eine bestimmte Reihenfolge bei der Installation beachten und darf nicht das Easy-Install anwählen!

Gleich zu Anfang wählt man "Create a new virtual machine" und klickt aber im dann erscheinenden Dialog den UNTERSTEN Punkt ("I will install the operating system later") an - nicht den ersten oder zweiten wie bei Virtualbox. Als zu installierendes Betriebssystem sollte man Windows 7 in der passenden Version anwählen (dann werden später auch die "Tools" nachgeladen). Als nächstes bestimmt man die Größe der virtuellen Festplatte, "Store ... as a single File" ist die zu bevorzugende Einstellung.

Einstellung im VMWare PLayerNun nimmt man weitere Einstellungen an der virtuellen Maschine vor - siehe auch das nebenstehende Bild.

Jetzt bestätigt man die Einstellungen und geht danach - über "Edit virtual machine settings" wieder in die Einstellungsseite und stellt dort unter CD/DVD auch das ISO-File als Quelle ein. (Macht man das schon am Anfang, versucht der Player, automatisch eine Seriennummer in Windows einzugeben und fängt sich dabei in einer Endlosschleife.)

Fisch in Windows 8Nach kurzer Zeit erscheint das Installationsbild, und nach einigen "virtuellen Neustarts" der "Fisch" und es kann losgehen.

Metro-DesktopNachdem einige Fragen beantwortet waren, die übrigens davon abhängen, ob man an dieser Stelle online ist oder nicht, erschien der lang erwartete Metro-Desktop (siehe Bild rechts).

 

Nur ein paar Eindrücke

MS App-StoreDiese will ich an dieser Stelle wiedergeben - mehr folgt dann in einem eher an einem Test orientierten Artikel. Hat man eine Live-ID bei Microsoft und meldet sich damit an, bekommt man Zugriff auf den App-Store. Ja, auch Microsoft steigt mit Windows 8 in dieses gewinnträchtige Konzept ein.

Das Design ist metroartig, also alles "gekachelt". Die Anzahl der Apps ist überschaubar - ich lud mir eine kostenlose App ("ImageFX") der Firma Ashampoo herunter - damit sollte eine rudimentäre Bildbearbeitung möglich sein. Wie das Bild rechts Ashampoo App ImageFXzeigt, ist das plakative Design auch innerhalb der App vorhanden. Keine konsistente Menüsteuerung, sondern flächenhafte Steuerelemente. (Für ein Handy OK - aber für einen Desktop-PC zumindest ungewohnt.)

Flipper W8Nun noch ein Hinweis zur Qualität der Virtualisierung: Ich habe einen PC mit 3 GB RAM und 2 CPUs eingestellt. Dann wollte ich den spektakulär ausschauenden mitgelieferten Flipper ("Pinball FX2") spielen. Nun, das war nicht wirklich möglich - die Verzögerung ist doch recht hoch.

Schlussbemerkung

Die Fehlschläge mit der Virtual-Box ließen mir doch keine Ruhe, denn eigentlich hätte ich sie lieber als Virtualisierer gehabt. Heftiges Googeln brachte ein Posting eines armen Amerikaners zum Vorschein, der sich das Image (2,5 GB) per Modem(!) in 5 Tagen heruntergeladen hatte, und das auch nicht lief. Ein anderer antwortete ihm, er habe sich das Image insgesamt fast 10 mal heruntergeladen, bis endlich eines funktionierte. Daraufhin schaute ich mir das zweite heruntergeladene Image mal im Vergleich zum ersten an - und siehe, das allererste Datum war ca. 20min später als das der ersten Version. Ich startete die VirtualBox-Installation also noch einmal mit dem zweiten Image: und sie lief durch! Also: Im Endeffekt ist es kein Problem, Windows 8 mit der VirtualBox zu virtualisieren, es kann nur ein Problem sein, sich von der Microsoft-Seite ein fehlerfreies Image herunterzuladen!

Kommentare

M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.

Ja, ich war auch ziemlich "überrascht" von dem was Microsoft den Usern im kommenten Windows 8 zumuten will. Auf einem Tablet-PC mit kleinem Bildschirm ist dieser Apps-Spielkram ja eventuell noch von Nutzen. Da dürfte auch weniger stören, dass man nicht mehrere Fenster nebeneinander packen kann - ist ja eh kein Platz dafür da. Aber auf einem großen Desktop-Bildschirm ist das meiner Meinung nach völlig unsinnig. Da will ich mehrere Programme gleichzeitig offen haben und z.T. nebeneinander anordnen. Bedient wird das ganze - im Gegensatz zum Tablet mit Maus und Tastatur, und ganz sicher nicht durch "herumwischen" auf dem Monitor.

Na ja, vielleicht gelingt es mir ja auch diesesmal eine Windows-Version zu überspringen - so wie bei Windows Vista. Bisher hat das immer gut geklappt. Spart Geld, Zeit und Nerven Wink