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Zur Datensicherung und auch im normalen Betrieb nutze ich gerne externe Festplatten; erworben als Komplettgeräte oder einzelne Gehäuse und Festplatten, die natürlich auch bei einer Vergrößerung von internen Platten anfallen können. Ältere Gehäuse bieten lediglich USB 2.0 und damit zwischenzeitlich nur eingeschränkte Freude beim Datenverschieben, wodurch sich ein Austausch förmlich aufdrängt und damit auch die Frage nach dem besseren Gehäuse.

ICY BOX und VERIS MX-1Aufgrund von Internet-Berichten erwarb ich beim Versandhändler meines Vertrauens Actively Cooled Hard Drive Enclosures VERIS MX-1. Um sie mit der bisher verwendeten lüfterlosen ICY BOX mit Metallgehäuse zu vergleichen, die mit verschiedenen Schnittstellen bei mir Verwendung findet, platzierte ich beide Gehäuse auf einem PC, bestückt mit einer 1 TB SATA Samsung-Platte im MX-1 und einer 500 GB SATA Samsung-Platte in der ICY BOX, beide mittels externem SATA angeschlossen. Zur Temperaturausgabe verwendete ich die Software CPUID Hardware Monitor, Version 1.16.0. Das sind nicht die idealen Bedingungen eines Testlabors, aber für meine Zwecke war es ausreichend.

Der Einbau der Platte erfolgt bei der getesteten ICY BOX-Version schraubenlos in kürzester Zeit durch Einschieben und Arretieren mit der Frontblende. Beim MX-1 wird die Hard Disk in einen Rahmen mit Silikondämpfung geschraubt, der mit zwei Schrauben im Gehäuse befestigt wird. Eine weitere Schraube befestigt den Gehäusedeckel. Beide Gehäuse werden durch ein externes Netzteil versorgt, der Netzschalter beim MX-1 ist besser gegen versehentliches Betätigen geschützt, aber auch etwas kleiner geraten. Die Luft wird beim MX-1 durch Öffnungen auf der Oberseite des Gehäuses gesaugt, über die Platine und um die Festplatte herum geführt und an der unteren Rückseite des Gehäuses ausgeblasen.

Test-Ergebnis Nr. 1: Bei einer Zimmertemperatur von anfangs 23 °C, die bis Testende auf ca. 26 °C stieg, wurde nach 25 Minuten Leerlauf eine Assembly Temperature von 34 °C  beim MX-1 und 36 °C bei der ICY BOX angezeigt. Nach einigen Kopieroperationen von externer Platte auf externe Platte und nach 60 Minuten waren es bei beiden 45 °C und nach einer weiteren Stunde im Leerlaufbetrieb wurden beim Testende 48 °C für das MX-1 und 46 °C für die ICY BOX angezeigt (die im PC mit Schalldämmung eingebaute Festplatte wies zu diesem Zeitpunkt eine Temperatur von 47 °C auf, der Betriebstemperaturbereich wird von Samsung mit 0-60 °C angegeben).

Mein Fazit Nr. 1: Im Hinblick auf die Kühlung der Festplatten sehe ich damit keinen Unterschied zwischen beiden Gehäusen, besonders wenn man die mögliche Messungenauigkeit der Temperaturfühler mit einbezieht. Allerdings empfinde ich das Leerlaufgeräusch, welches in einer Entfernung von 1 bis 2 Metern durch den PC vollkommen überdeckt wird, bei sehr kurzer Distanz bei der ICY BOX als lauter als bei dem MX-1. Bei Festplattenzugriffen  ist der Unterschied auch bei größerer Entfernung noch erheblich deutlicher wahrnehmbar, was für mich für das VERIS MX-1 spricht.

Wer jetzt denkt, damit wäre alles geschrieben, was zu schreiben wäre, der irrt - es gibt noch eine Überraschung! wink Sollte man sich nach dem Zusammenbau und der Inbetriebnahme fragen, wo denn eigentlich die dezente blaue Betriebs- und Zugriffsanzeige beim MX-1 sein soll, der schraube tunlichst das Gehäuse nochmals auf und verbinde den zum Zusammenbau gelösten Stecker für die LED und den für den Lüfter gleich mit! (Hatte ich erwähnt, dass ich keine neuen Platten für diesen Test verbaut habe?) Wieder nach 25 Minuten Leerlauf wurden 25 °C in der Hard Disk angezeigt bei einer Air Flow Temperature von 23 °C. Schon besser! Nach dem Hin- und Herkopieren von insgesamt etwa 30 GB, wobei die Temperatur der Platte gleich nach ein paar Sekunden um ein Grad nach oben "schnellte", und nach über einer Stunde Gesamttestdauer war als Endstand die Marke 26 °C zu notieren.

Mein Fazit Nr. 2: Obwohl das Lüftungskonzept der MX-1 die Erfahrung "Warme Luft strömt nach oben" zu ignorieren scheint, kann ich die Kühlleistung dennoch als zweiten Pluspunkt für das Gehäuse MX-1 verbuchen bei weiterhin nicht auffallender Geräuschentwicklung.