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Gerhard
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Grauton-Negs mit der Digi digitalisiert. Beste Ergebnisse

Hallo

Analog Archiv digitalisieren: Nach den Dias kabe ich jetzt die S/W Negative drangenommen.
Ich habe ca 140 alte S/W Filme. Also ca 4000 Bilder. Abzüge gibt es nur noch wenige. Aber es gibt Streifenabzüge von den meisten. (so hießen früher die Indexprints)
Es empfiehlt sich, das alles erst einmal chronologisch zu ordnen (lfde Nummern vergeben) und während der Arbeit Protokoll zu führen.
Der Aufbau: DigiCamera mit Dia-Vorsatz. (sie gibt es für viele Cameras und sie sind nicht mehr teuer. Übrigens: Hauptsache der Durchmesser der Linse passt zum Vorsatz, dann sollte es funktionieren) Als Lichtquelle hatte ich eine 16mm (30CM lange) Leuchtstoffröhre 9V mit (nach Herstellerangabe 8000 K). Damit man NegStreifen verwenden kann muss man ein Dia-Rähmchen so präparieren dass man den Streifen durchschieben kann. Geschnittene Streifen dauern etwas länger (wg. mehrfach einfädeln) aber im Durchschnitt braucht man 20 Sek pro Negativ. (Verglichen mit den 2...5 Minuten in einem Scanner ist das phantastisch).
Das Ergebnis: Für alle (!) üblichen Copmputeranwendungen ist die Einstellung 700K (.jpg 100%) mehr als ausreichend. (und für die wenigen posterwürdigen Originale hab ich ja noch die Negative um sie dann nochmal mit höherer Auflösung zu scannen)

Und den Puristen ("nur ein Scanner holt die höchstmögliche Auflösung heraus") kann ich nur sagen 5 Scanner-MBs pro Bild für ALLE Bilder sind nur eine nutzlose Belastung des Rechners. Man braucht sie nicht.

Die Vorteile der Camera: Zoom ist voll und mühelos verwendbar. Damit auch die sofortige Ausschnittvergrößerung.

Der Workflow: Film, also die 30...40 Bilder, in 5...10 Minuten durchschieben. Filmnummer und Anfangs- und End-Bildnummer der CAMERA notieren. Wenn 3...4 Filme im Cameraspeicher sind, dann diesen in den Computer herunterladen. Im Computer vorher schon viele Ordner für Negs und Positive einrichten. (FilmnoNeg, FilmnoPos) Dann die jeweiligen Bildergruppen in die Neg-Ordner abspeichern. IrfanView aufrufen. Batchverarbeitung einstellen: Umkehren, schärfen, evt Kontrast, keep EXIF, keep time, jpg 100%. Fertig. Dann alles abspeichern in den vorbereiteten Positiv-Ordner. Sepia (hieß früher "chamois") ist eine Option.
Für die Nachbearbeitung der S/W Bilder hat sich die Google-Picasa-Funktion "Auf Gut Glück" erstaunlich oft und sehr gut bewährt. (Muss man ausprobieren, kann ich nicht erklären)
Fazit: Wenn die Digicam für alle zukünftige Bilder gut genug ist, dann ist sie das auch für abfotografierte Archivbilder.
Im Ergebnis muss der Scanner-Purist zahlen - oder verzichten.
(und die Farbnegs krieg ich auch noch hin - wartets ab)

Grüße von Gerhard

Gast (nicht überprüft)
Re: Grauton-Negs mit der Digi digitalisiert. Beste Ergebnisse

Das ist natürlich grundsätzlich genauso machbar wie das Einscannen. In der Vergangenheit waren die Digicams (bzw. deren Objektive) allerdings oft nicht gut genug dafür (ich sage nur: Verzeichnung, Verzerrung, Rauschen, Unschärfen...). Das hat sich inzwischen doch stark gebessert. Der Vorzug von Scannern liegt heute vor allem in der automatischen Verarbeitung (also Einzug eines ganzen Filstreifens oder eines kompletten Dia-Magazines) und in der Korrektur von Staub und Kratzern (ICE). Wer keine allzu hohen Ansprüche hat, kommt natürlich auch ohne aus und gerade die billigen Scanner verzichten sowieso darauf. Hier kann (und muss) man dann eben mit Software nachhelfen. Grundsätzlich würde ich unterscheiden zwischen Schnappschüssen (da kommt es auf eine schnelle und einfache Verarbeitung grösserer Stückzahlen an) und künstlerischer Fotographie (dort ist das beste Ergebnis gerade gut genug, egal wie aufwändig).

Gerhard
Offline
Registriert seit: 19.11.2007 - 17:33
Re: Grauton-Negs mit der Digi digitalisiert. Beste Ergebnisse

Hallo..

Zitat Florian:
"Grundsätzlich würde ich unterscheiden zwischen Schnappschüssen (da kommt es auf eine schnelle und einfache Verarbeitung grösserer Stückzahlen an) und künstlerischer Fotographie (dort ist das beste Ergebnis gerade gut genug, egal wie aufwändig)."

Ja, genau auf diese Unterscheidung kommt es an. In früheren Beiträgen wurde klar, dass man sehr leicht aneinander vorbeiredet, wenn man diese nicht beachtet.
Wer sich damit näher befasst, merkt schnell, dass der Umfang des geplanten Projektes die technischen Mittel (und damit auch die angepeilte Dateigröße für die einzelnen Bilder) bestimmt.
Die beiden Extreme - eine kleine Anzahl von künstlerischen Bildern ohne Rücksicht auf den (Zeit-) Aufwand zu bearbeiten oder ein gesamtes Archiv mit mehreren Tausend Bildern mit hierfür erträglichem Aufwand erst einmal wieder zu beleben und im Computer zugänglich zu machen - berühren sich in so fern, als ein solches Archiv durchaus auch anspruchsvolle Bilder enthalten wird, die damit erst für die Einzelbehandlung "entdeckt" werden. Sie sind ja weiterhin im Archiv und werden jetzt sogar schnell aufgefunden. ("Schnappschüsse" klingt mir dafür ein bisschen zu negativ.)
Es wäre, selbst wen es möglich wäre, ganz sicher falsch, ein ganzes Archiv mit höchstem Aufwand zu bearbeiten, nur um danach 3...30 "Kunstwerke" bereits in hoher Qualität vorliegen zu haben. Denn der Aufwand für die nichtverwendeten Bilder wäre dann verschwendet. (Außerdem kann auch "schnappschießen" eine Kunst sein)

Es würde mich freuen - und deshalb schreibe ich - wenn sich hier ein echter Erfahrungsaustausch entwickeln würde. Man muss es nämlich wirklich gemacht haben, um das Dilemma zwischen Zeit-Aufwand und Qualität ermessen zu können.

Grüße von Gerhard

PS: Ich warte immer noch auf einen Tipp der die Maskierung von Farbnegativen mit erträglichem Aufwand" wegbekommt"