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Das Internet immer und überall verfügbar zu haben, auch wenn man unterwegs ist und keinen Zugang zu einem Internet-PC hat, ist schon eine feine Sache. Grundsätzlich bieten sich dafür verschiedene Techniken an: die wohl wichtigsten sind derzeit Wireless LAN und UMTS. Der Vorteil von WLAN: Vielfach gibt es, zum Beispiel in Cafés oder Hotels, kostenlose Accesspoints, die es erlauben sich schnell mal mit dem Notebook ins Internet zu begeben. Jeder halbwegs moderner Notebook verfügt heute über eine eingebaute WLAN-Schnittstelle. Aber diese Technik hat Grenzen. Von einer Flächendeckung auch in Großstädten kann nicht die Rede sein. Es gibt zwar kostenpflichtige Angebote, aber diese sind preislich jenseits von Gut und Böse. Ein weiterer Nachteil kann die schlechte Empfangsqualität in Räumen sein. Genau diesen Fall haben wir seit längerer Zeit bei unseren Regionaltreffen in Frankfurt. So waren Vorträge oftmals nur eingeschränkt durchführbar, weil ein stabiler Zugang zum Internet nicht vorhanden war.

UMTS als Zugangstechnik dagegen war bisher zu teuer. Dies hat sich seit einiger Zeit geändert. Seit vergangenem Herbst bietet zum Beispiel Fonic eine Prepaidkarte für UMTS-Handys mit einer Tagesflatrate an. Wer ein solches Handy sein eigen nennt, kann die Karte für 9,95 € bei Fonic bestellen. Wer kein UMTS-Handy besitzt, kann sich das FONIC Surf-Stick Startpaket für 99,95 € bestellen. Darin ist neben der SIM-Karte ein USB-Stick enthalten, der jedem Notebook oder Netbook Zugang per UMTS ermöglicht. Voraussetzung ist allerdings, dass auf dem Computer ein Windows- oder Mac-Betriebssystem installiert ist. Für Linux gibt es derzeit noch keine Unterstützung von Fonic. Zusätzlich sind 5 Tage Surfen in dem Paket enthalten. Jeder weitere Tag, an dem man den Fonic-Zugang benutzt, kostet pauschal 2,50 € - egal wie lange man an diesem Tag im Internet ist oder wieviel man herunterlädt. Ein Tag ist bei Fonic übrigens immer der Kalendertag. Wer über Mitternacht hinaus die Verbindung offenhält, muss für einen weiteren Tag bezahlen - auch wenn er sie erst kurz vor Mitternacht aufgebaut hat.

Der Surf-Stick unterstützt die Netzstandards HSDPA (bis 3,6 Mbit/s), UMTS, EDGE und GPRS. Dabei wählt er immer automatisch das schnellste Netz für die Verbindung aus. Damit ist fast deutschlandweit ein Internet-Zugang möglich. Vor allem in Städten und Ballungsräumen sogar per HSDPA oder UMTS - und das mit einer Geschwindigkeit, welche zumindest mit den "langsamen" DSL-Anschlüssen vergleichbar ist.

Einige Hintertürchen hat sich Fonic allerdings aufgehalten. So sind ausdrücklich Dienste wie VoIP oder Filesharing per peer-to-peer von der Nutzung ausgeschlossen. Weiterhin erfolgt eine Drosselung der Bandbreite ab einer Datennutzung von mehr als 1 GB/Tag auf GPRS-Geschwindigkeit (53,6 kbit/s). Die FONIC SIM-Karte ist außerdem nur in einem Handy ohne SIM-/Net-Lock nutzbar.

Das Aufladen der Karte mit Guthaben kann entweder automatisch jeden Monat erfolgen oder bei Bedarf online. Der Betrag wird dann per Lastschrift vom Bankkonto abgebucht. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit eine Guthabenkarte zu kaufen und die Fonic-Karte damit aufzuladen. An das Aufladen erinnert Fonic per SMS. Die erhält man, sobald das verfügbare Guthaben unter 3 € sinkt.

Insgesamt sind die Vertragskonditionen akzeptabel. Es gibt keine monatliche Grundgebühr und das auf die Karte eingezahlte Guthaben verfällt nicht. Auch gibt es keine Vertragsbindung und keinen Mindestumsatz. Positiv: Wenn man einmal mehr auf sein Guthabenkonto aufgeladen hat als man nutzt, kann man das Geld zu jedem Quartalsende zurück überweisen lassen. Bestellt werden kann der Stick direkt auf der Fonic-Webseite. Nach Überweisung des Rechnungsbetrages kam der Stick drei Tage später per Post.

Installation

Der Surf-Stick ist etwas größer als heute übliche USB-Speichersticks. Neben der SIM-Karte, die vorne, oberhalb des USB-Steckers mittels Träger reingeschoben wird, bietet der Stick auch noch einen Slot für Micro-SD-Karten. Damit kann man ihn nicht nur zum Surfen, sondern zusätzlich auch als normalen USB-Speicher nutzen.

Fonic UMTS-Stick 

 SIM-Karte auf Träger vor dem Einbau in UMTS-Stick

Oben der Fonic UMTS-Stick mit eingeschobenem, unten mit rausgenommenem SIM-Karten-Träger

Die Installation des Sticks ist einfach. Nach der Freischaltung der SIM-Karte auf der Fonic-Seite erhält man eine SMS und eine Benachrichtigungsmail. Als nächstes installiert man die Karte in dem Stick. Das ist etwas fummelig, weil der Träger fest drin sitzt, sich aber nur schwer greifen lässt. Da man die SIM-Karte aber in der Regel nicht dauernd aus dem Stick rausnimmt, ist das soweit akzeptabel.

Nun installiert man die mitgelieferte Software. Die Systemanforderungen sind eher gering und werden in der Regel auch von betagteren Computern erfüllt. Mindestens müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • USB Schnittstelle
  • Speicher: mind. 128 MB RAM
  • Freier Festplattenspeicher: mind. 50 MB
  • Betriebssystem: Windows XP SP2, W2000 SP2, Windows Vista oder Mac ab OS 10.4
  • Linux möglich (aber keine Unterstützung seitens FONIC möglich)

Nach dem Start führt die Software Schritt für Schritt durch den Installationsvorgang. Wenn alles funktioniert hat, kann der Stick anschließend erstmalig eingebucht werden (sofern die Freischaltung bereits erfolgt ist). Hierzu startet man das soeben installierte Programm "Mobile Partner". Dieses fragt zunächst die PIN der SIM-Karte ab. Hat man diese richtig eingeben, wählt man die Option "Internetverbindung" aus. Nun stellt die Software die Verbindung mit dem Mobilnetz her und nach wenigen Sekunden kann das Surf-Vergnügen losgehen.

Die Software kümmert sich übrigens nicht nur um den Internet-Zugang. Zusätzlich verwaltet sie SMS, die von oder an die Karte geschickt werden, gibt Auskunft über das vorhandene Guthaben und bietet eine Telefonbuchfunktion. Letzteres macht allerdings nur Sinn, wenn man die Karte in einem UMTS-Handy einsetzt und damit auch telefoniert.

Praxis

Zweimal haben wir den UMTS-Stick jetzt auf dem RG-Treffen eingesetzt. Es ist wirklich ganz einfach: Surf-Stick einstöpseln, Zugangssoftware starten, "Internetverbindung" wählen und nach wenigen Sekunden ist man online. Die Verbindung erwies sich beide Male als sehr stabil, obwohl die Empfangsbedingungen, wie schon erwähnt, in den Räumlichkeiten eher schlecht sind. Die erzielten Datenraten lagen jeweils bei ca. 400 bis 500 kb/s. Was ausreichend war, um das Treffen per Webcam auf Zaplive-TV zu streamen. Zum normalen Surfen und Vorführen von Webseiten reicht diese Geschwindigkeit ohnehin.

Fazit

Wer gelegentlich unterwegs ist und zuverlässigen Zugriff auf das Internet haben möchte, ist mit dem Fonic Surf-Stick gut bedient. Das Ganze arbeitet zuverlässig und stabil und die Kosten sind gut kalkulierbar. Der Preis von 2,50 € pro Tag ist derzeit das Günstigste was am Markt zu kriegen ist. Und das Datenvolumen von 1 Gbyte pro Tag ist wohl auch für die meisten Anwendungsfälle ausreichend.

Kommentare

Sehr schade, dass das mit Linux nicht geht. Aber bisher sind wohl Notebooks mit Linux nicht sehr weit verbreitet. So lange gibt es ja noch nicht die Linuxdistributionen, die gescheit auf Notebooks laufen. Den Stick gibt es nur zusammen mit dem Handy oder auch im "kleinen" Paket? Ein Link zu Fonic hätte mir hier spontan weitergeholfen Wink Martina Rüdiger (m7252)

Martina Rüdiger (m7252)

Hallo Martina, da muss ich dich aber berichtigen. Beim letzten AUGE Treffen in der RG735 Ostalb habe ich bewiesen wie gut Linux auf Notebooks funktioniert, besonders mit dem Fonic UMTS Stick. Ich setze Ubuntu 8.04 und 8.10 als Linux Distribution ein und läuft auf einem eeePC 901 und auf einem, Lenovo R61. Bei Ubuntu kann ich dir gerne weiterhelfen. Ich würde sagen Ubuntu ist eines der wenige Linux Distributionen die am meisten der Hardware unterstütz und stabil und sauber läuft. Gruß, Michael (m7108)

Stimmt, inzwischen läuft Linux. Allerdings hat z.B. Dell glaube ich erst letztes Jahr damit angefangen, Notebooks auch mit Linux anzubieten. So richtig lange geht es noch nicht - wenn ich mich recht entsinne, lag es vor allem an der (fehlenden) Energieverwaltung. Ubuntu 8.04 und 8.10 hatte/habe ich inzwischen auf dem AAO Netbook laufen (erst 8.04, dann aktualisiert auf 8.10), das geht richtig gut. Also d'accord, es geht, es ging auch früher schon (früher = vor zwei, drei Jahren), man hatte nur nicht richtig Freude, weil man seinen Akku nicht gescheit verwalten/pflegen konnte, naja, und passende Treiber zusammensuchen und installieren ist halt auch nur bedingt spaßig. Auf dem AAO waren mit 8.04 auch einige Treiber noch etwas pfrickelig nachzuinstallieren, 8.10 lauft fast ohne dass man noch was nachbessern muss. Ubuntu finde ich als LinuxDAU richtig klasse ... Biggrin

Martina Rüdiger (m7252)

Martina Rüdiger (m7252)

Der Link zu Fonic war nur im Text vorhanden. Ich hätte ihn am Ende nochmal aufführen sollen. Hier geht's zu Fonic: http://www.fonic.de/html/

Ei, der war so klein, dass ich ihn nicht als solchen erkannt habe ... sorry ... Smile

Martina Rüdiger (m7252)

Martina Rüdiger (m7252)