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Der in den Windows 7-Versionen Pro und Enterprise/Ultimate vorhandene XP-Mode erfreut sich großer Beliebtheit. Schließlich erlaubt er unter anderem das Arbeiten mit nicht mehr Windows-7-kompatiblen oder gar in Windows 7 nicht mehr vorhandenen Programmen (wie z.B. Outlook Express). Praktisch finden auch viele Anwender, dass solche Applikationen dann - obwohl im XP-Mode installiert - direkt aus dem Startmenü von Windows 7 heraus aufgerufen werden können.
Leider hat der XP-Mode ein echtes Manko - er verlangt einen Prozessor mit VT-(=Virtualisierungs-)Technology. Was nun aber, wenn man sein Notebook oder seinen Rechner eben schon eine Weile besitzt, nun Windows 7 installieren will, und dann feststellt, dass der VT-Mode fehlt? Bisher gab es nur Eines: sich ärgern!
Nun aber gibt es mit der Software VMLite Hilfe für alle so geplagten - und neue Möglichkeiten für viele andere!

VMLite

Die Software erhält man - nach einer Registrierung - unter http://www.vmlite.com/. Sie ist als "Standalone"-Version und in einer Variante als Virtualbox-Plugin erhältlich. Die erste Version habe ich ausprobiert und darüber berichte ich auch hier.
VMLite basiert auf dem Open-Source-Kern von Virtualbox. Wenn es beim Aufruf der Installationsroutine eine Virtualbox-Installation findet, fordert es den Benutzer auf, diese zu deinstallieren (dann könnte man ja das Plugin nehmen...). Anschließend installiert sich die VMLite und fragt dabei natürlich nach dem Ordner, in dem sie das tun soll. Außerdem muss man die Installation einiger virtueller Geräte (Netzwerkkarte etc.) bestätigen. Ist die Installation fertig, sucht das System eine XP-Mode-Installation. Hierbei bietet es drei Möglichkeiten an:
- den Pfad zu schon einer installierten Version eingeben/suchen,
- den Pfad zu der von Microsofts Download-Seiten heruntergeladenen XP-Mode-Datei (ca. 440 MB groß) eingeben bzw. bestimmen, oder
- direkt über das Internet die XP-Mode-Datei herunterladen und einbinden.

Ich hatte die zweite Variante gewählt, und nach einigen Minuten war die virtuelle Harddisk kreiert und das virtuelle XP installiert. Daraufhin wurde es auch gleich gestartet (was beim ersten Mal einen Moment länger dauert) und voila: das virtuelle XP stand nach Anmeldung und Kennwortvergabe zu meiner Verfügung.

Man sollte nun auf jeden Fall die "Guest-Extensions" aus dem Extra-Menü installieren. Hierbei erscheinen zwar ein paar Fehler-meldungen, dass "Original-Windows-Dateien" durch andere ersetzt würden, aber das darf man anscheinend problemlos bejahen. Danach hat man ein eigenes XP als virtuelles Betriebssystem laufen und kann mit ihm zum Beispiel gleich (über den eingebauten IE6) ins Internet gehen, um die Konnektivität zu überprüfen. Als Erstes installierte ich einen Virenscanner, der sich auch - wie beim Original-XP-Mode - in das Windows-7 Startmenü eintrug (siehe Bild).

Über die Guest-Extensions installiert man sich auch einen signifikanten Vorteil gegenüber dem Original-Windows-7-XP-Modus: der in VMLite installierte virtuelle PC hat in der Grafik gewisse 3D-Fähigkeiten, die das Original nicht hat. Dagegen fehlt ihm eine so weitgehende Unterstützung von USB-Geräten, wie es der Original-XP-Mode bietet. Allerdings soll die Virtualbox-Variante (über das Plugin) hier praktisch gleichziehen.

 

Startet man - wie ich das hier mit Antivir gemacht habe - ein virtualisiertes Programm, dauert dies einen Moment länger, da ja der gesamte virtuelle PC gestartet werden muss, aber die Applikation kann dann - wenn man es in den Einstellungen so gewählt hat - unter dem Wirtsbetriebssystem im Fenster laufen. Dies hat dabei - wie das untenstehende Billd zeigt - einen grünen Rand, um seine Sonderrolle  hervor zu heben.

 

Unter dem Antivir-Fenster sieht man über der Betriebssystem-Taskbar einen blauen Balken - das ist ein Ausschnitt aus der XP-Taskbar, die nach dem Start einer in ihr installierten Applikation sichtbar wird.

Fazit

Die VMLite ist eine tolle Sache, besonders eben für diejenigen, die - warum auch immer - keine VT-CPU in ihrem Rechner eingebaut haben. Man kann mit dieser Software sogar den XP-Mode unter Windows-7-Home installieren, was ja sonst nicht vorgesehen ist. Ebenso kann man ihn unter Vista installieren (habe ich testweise unter einem 64-Bit-Vista-Business getan) und im Internet findet man Beispiel von Leuten, die dies auch auf einem Mac erfolgreich installiert haben. Also wird es wohl auch unter diversen Linux-Varianten machbar sein. Was nicht geht, ist XP - ein virtuelles XP unter XP Pro habe ich nicht zum Laufen gebracht (aber wozu auch!?).
Natürlich ist eigentlich nur die Installation unter den dafür vorgesehenen Windows-7-Varianten legal. Nur hier erwerben Sie quasi die XP-Lizenz mit. Microsoft bietet zwar die XP-Mode-Datei (noch) allgemein zum Download an, aber die vorgestellten Wege sind eigentlich nur dann legal, wenn man eine bisher ungenutzte XP-Lizenz hat. Hier ist aber dann der XP-Mode deutlich schneller installierbar und bietet auch sonst einige Vorteile mehr als der Weg über einen anderen "Virtualisierer" und die (eigene) Installation dieses XPs über eine CD.

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M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.