Hi Leute,
je mehr man digital fotografiert, desto größer wird die Datenmenge auf unseren Festplatten.
Um zu vermeiden, dass man nach einem Festplattencrash / Virenbefall / Diebstahl des Computers ohne seine Bilder dasteht, ist man also gut beraten, diese zu sichern.
Am besten nicht einfach, sondern mehrfach - und am besten auch noch auf verschiedene Arten.
Eine Art, die sich wegen des geringen Preises und des (vermeintlich) geringen Aufwands anbietet, ist das sichern auf extene Festplatten.
So kostet heute eine ext. 2 TB Platte zwischen 70 und 120 Euro und bietet Platz für (je nach Kameratyp und präferiertem Bildtyp) für ca. 1 Mio Bilddateien.
Das reicht bei mir im Moment für ca. 5 Generationen meines Bildarchivs.
Doch erkauft man sich mit dem einfachen Kopieren nicht ein Scheinsicherheit?
Um sicherzustellen, dass die Bilder nach dem Kopieren auch noch lesbar sind, müsste man eigentlich jedes Bild nach dem Kopieren öffnen. Das ist aber wohl nicht machbar...
Alternativ könnte man mit Prüfsummen arbeiten:
Beim Speichern des Originals auf die Arbeitsfestplatte wird eine Prüfsumme erzeugt.
Vor dem Kopieren wird ebenfalls eine PRüfsumme erzeugt, um sicherzustellen, dass die Datei auf Platte noch in Ordnung ist.
Dann kopiert man die Datei auf die Backupplatte und muss nach dem Kopieren wieder eine Prüfsumme erstellen um sicher zu stellen, dass der Kopiervorgang fehlerfrei funktioniert hat.
Und man sollte in regelmäßigen Abständen für die Prüfsummen auf dem Datenträgern mit den dazugehörigen Dateien vergleichen um sicherzustellen, dass die Daten auf dem Backup noch valide sind...
Leider habe ich bisher noch keine Software gefunden, die all diese Schritte automatisch durchführen würde...
Eventuell würde es erst mal reichen, wenn man für das komplette Backup eine Prüfsumme erstellt und diese regelmäßig validiert.
Aber dann weiß man im Falle eines Fehlers erst mal nicht, welche Datei korrupt ist.
Wie handhabt ihr das so?
Ciao
dirk
Ja, bloßes kopieren ohne anschließende Überprüfung birgt Gefahren. Darauf verlasse ich mich nicht mehr, seitdem mir vor Jahren mehrere Backup-DVDs nach kürzester Zeit kaputt gegangen waren.
Ich benutze eine Backup-Software. Seit einiger Zeit ist es Acronis. Damit wird arbeitstäglich ein Backup meiner Daten gemacht (von Zeit zu Zeit ein Komplettbackup und zwischendrin differentielle Backups). Nach jedem Backup erfolgt eine automatische Überprüfung der gesicherten Dateien gegen das Original. Jeweils drei Backupsets werden aufbewahrt, das jeweils älteste wird automatische gelöscht.
Wenn man sich das selber stricken will, kann man z.b. rsync nehmen.
ups, da war ich doch noch als Admin angemeldet
Backup läuft hier auch automatisch im Hintergrund: TimeMashine auf 2 wöchentlich wechselnde Platte plus eine, die nur alle Monat mal aus dem Safe geholt wird.
Die Fotos sichere ich zusätzlich noch auf die erwähnten externen HDDs - und dort möchte ich ein anderes Verfahren anwenden.
Backupsoftware hätte ich auch - Retrospect, noch aus Streamer-Zeiten.
Aber an die so gesicherten Daten kommt man nicht ran, ohne dass die Software installiert ist.
Das ist auch beim Schreiben von CDs / DVDs wichtig...
Wobei Du so die Validität eines zu Archivzwecken entnommenen Backupsets nicht überprüfen kannst.
Nachdem das Backupset erstellt ist, musst Du darauf hoffen, dass die Daten dort ok sind und bis zu einem evtl. Restore auch bleiben.
Ja, an sowas habe ich auch schon gedacht...
ciao
dirk
Das stimmt natürlich, die Software braucht man, um da ranzukommen. Aber das empfinde ich jetzt nicht als nenneswerten Nachteil. Bei rsync sieht das halt anders aus.
Na ja, die wird halt einmal beim Schreiben jedes Backups geprüft. Ob die Daten intakt bleiben ist so natürlich nicht gewährleistet - vor allem nicht, ob das Backup nach längerer Zeit noch lesbar ist. Inwieweit das mit rsync gewährleistet ist, kann ich jetzt nicht sagen. Dazu müsste rsync auch alle unveränderten Dateien prüfen.
Ist halt auch die Frage wieviel Sicherheit es für die längerfristige Archivierung denn sein soll, d.h. wieviel darf das alles kosten und wie groß ist der Schaden, wenn wirklich mal eine Datei verloren geht.
Ja - oder zumindest die aktuelle mit einer alten Version der Prüfsumme vergleichen.
Zwar können auf einer Platte auch mehrere Dateien korumpiert werden - doch dass die veränderte Version dann der Prüfsumme der veränderten Originaldatei entspricht wäre schon ein großer Zufall.
Idealerweise sollte beim Anschließen der Platte automatisch alle Dateien bzw. deren Prüfsummen mit den Originalprüfsummen verglichen werden...
Genau.
Wenn mal ein Urlaubsbild fehlt, ist das nicht weiter tragisch - es sei denn, es ist ganau DAS Bild, was man gerade sucht.
Aber das kann einem natürlich auch bei Papierbildern passieren.
So suche ich gerade ca. 20 Jahre Negative bei meinen Eltern. Ich vermute aber, die wurden entweder gar nicht aufgehoben oder sind irgendwann mal entsorgt worden.
DEM möchte ich - mit vertretbarem Aufwand - vorbeugen...
Ciao
dirk
(ich tausche mal die Abfolge der Quotes)
Jürgens Frage wiederholst du damit zwar, aber hast du wenigstens dir selber schon die Frage beantwortet, wieviel du dafür anlegen möchtest? Grosse Firmen schaffen das Backup-und Verify-Problem schliesslich auch und Mikrofilme wandern gut verpackt in den Stollen...
Mal von so Kleinigkeiten abgesehen, wie der, dass schon bei der Übertragung der Daten von Speicherkarte auf Platte und dem späteren Bearbeiten des Bildes ein nicht korrigierter Fehler im RAM Auswirkung auf einen Bildpunkt haben kann (Google soll ja bei seinen tausenden von Servern mit ECC-RAM festgestellt haben, dass selbst bei diesen überraschend viele nicht korrigierbare Fehler aufgetaucht seien, wenn ich das richtig in Erinnerung habe) - glücklicherweise hast du es "nur" mit Fotos zu tun und nicht mit Konten und G+V - so sehe ich hier schon eine Änderungsmöglichkeit. Für den Save äh Safe eine kleinere Externe kaufen und nur ein einziges Mal nutzen und prüfen und dann nicht wieder aus dem Safe holen.
Es gäbe auch die Möglichkeit, eine dieser einfachen Dockingstations zum Einstecken von nackten Platten beider Formate, mit USB2, USB3 oder eSATA zu nutzen. Bei USB3 und eSATA könnte man dann dank relativ schnellem Transfer externe Platten bei dem Datenvolumen auch als Arbeitsplatte für die Daten nutzen. So ein Quickport, in der nächsten Version sicher mit Kombination USB3 + eSATA statt USB2 + eSATA packt die Platten dabei sogar richtig ein - kaffee- und colageschützt. Und sich möglichst nicht nur auf einen Hersteller und eine Plattengrösse fixieren (500GB-Platten waren beim letzten Samstagstreffen angesprochen worden, bei denen das problembehaftete Bauteil leider nicht auf der Platine zu finden ist).
Was machst du übrigens mit den Speicherkarten? Immer wieder löschen und neue Bilder drauf abspeichern oder einmal verwenden und dann sorgfältig lochen und abheften?
Wie sind die Bilder geordnet und katalogisiert? Nach Themen in Ordner gepackt, so dass sich eine Prüfsumme pro Ordner immer wieder ändert oder ein Ordner pro Monat, bei dem der Inhalt sich durch Nachbearbeiten von Bilder während 2 oder 3 Monaten ändert und dann für alle Zeiten feststeht und damit auch die Prüfsumme? Für ein Jahr hätte man dann eine übersichtliche Anzahl von Prüfsummen und wenn sich eine Monats-Prüfsumme auf dem aktuellen Backup ändern würde (es kann ja auch das auf der Arbeitsplatte sein, welches geändert wäre), bräuchte man sich nicht die Mühe machen und nach einem einzigen File suchen. Stattdessen einen ganzen Ordner, notfalls von einem der Backupplatten aus dem Safe, kopieren und gut wär's.
Und: Backups kann man nie genug haben, aber sehr oft zu wenig!
Ich habe schon relativ viel Geld in Backup-Technologie investiert - und auch schon 2x den Fall gehabt, dass sich die Investition gelohnt hat, sprich, dass ich Daten aus dem Backup wiederherstellen musste.
Angefangen hat das vor nunmehr 20 Jahren mit einem QIC Streamer - auf dessen Bänder noch alle wichtigen Daten draufpassten.
Das Teil war SEHR robust und reichte einige Jahre.
Dann kamen mehrere "Mini" QIC Streamer und schließlich ein 24GB DAT System.
Letzteres hielt dann wieder mehrere JAhre und wurde dann schlussendlich von einem LTO1 Streamer abgelöst, der immer noch hier rumsteht - und der noch 2 Kollegen im Keller hat
Allerdings sind 100GB pro Kassette heute nicht mehr all zu viel.
Und ob ein Backup auf Band länger hält als eines auf Platte, sei auch mal dahingestellt.
Deswegen habe ich mit dem Wechsel auf OS X 10.5 Retrospect in Rente geschickt und auf TimeMaschine gewechselt.
Wobei man schon regelmäßig schauen sollte, ob die Daten auf der Platte noch lesbar sind...
Ja, so ein Teil nutze ich seit ca. 2 Jahren.
Damals waren externe Platten mit Gehäuse noch deutlich teurer als ihre nackten Kollegen.
Und nachdem mein FireWire Wechseleinschubgehäuse den Geist aufgegeben hat, musste eine andere Lösung her.
Bisher reichten die 2TB im iMac für die meisten Dinge als Arbeitsplatte aus.
Und seit ich das eyeTV Archiv auf eine externe Platte ausgelagert habe, ist sogar wieder Platz auf der internen Platte
Hängt davon ab
Zumindest, bis die Bilder bearbeitet und archiviert sind, bleiben die Originale auf dem Chip.
Chips archivieren ist aber noch ein wenig teuer...
So wohl - als auch.
Ich habe einen Ordner für die Originale aus der Kamera, der ändert sich eigentlich nur im laufenden Monat (oder ein paar Wochen drauf, wenn mal Bilder vergessen wurden).
Da wären die einzelnen Monatsordner Kandidaten für ordnerweise Prüfsummen.
Das "normale" Bildarchiv ist themenweise organisiert.
Wobei das eher historische Gründe hat. Der Zugriff auf die einzelnen Bilder erfolgt sowieso über eine Bilddatenbank, von daher könnte ich mir hier auch ein anderes System überlegen, das sich besser zum archivieren eignet.
DAS ist wahr!
Dirk
Was passiert eigentlich da, wenn Du eine Datei in der Zwischenzeit (zwischen dem Backup und der Prüfung) verändert hast? Automatisches neu-Ablegen? Eine Meldung?
Ciao
Pepo
M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.
ich kenne das von verschiedenen Backup-Programmen (Backup-Exe, Retrospekt, Commvault), dass dann Meldungen im Log stehen.
Automatisches neu-Ablegen könnte extrem kontraproduktiv sein.
Stell Dir mal vor, Du sicherst Logdateien mit - die ändern sich ja ständig.
Das Backup würde nie beendet werden...
Ciao
dirk
Eben!
Pepo
M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.