Ich habe mir kürzlich eine neue Digi-Kamera (dünner, leichter, mehr Pixel, 7-fach optischen Zoom) gekauft.
Ich stelle jedoch fest, dass ich immer noch mit der 6-Jahre-alten fotografiere. Diese hat ein Einstellrädchen. Ich nehme lieber eine Kameratasche am Gürtel und 2 Ersatzbatterien mit.

Die neue Kamera kann ich nur bedienen, wenn ich die Betriebsanleitung greifbar habe.
Um die vielen Menüs zu bedienen brauche ich ein Lesebrille.
Das nennt man Fortschritt.
Manfred

Hi!
Dirk Wagner schrieb:
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> Heute auf Spiegel Online:Taschenkameras mit
> iPhone-Display
>
> Wenn ich sowas lese - und dabei im Hinterkopf
> habe, dass es ja inzwischen auch Handies mit 6 und
> 8 MPixel-Kameras gibt - stell' ich mir die Frage,
> wo das noch hinführen soll. Und was das dann noch
> mit Fotografie zu tun hat.
>
> Bin ich so altmodisch wie Marcel Reich-Rancki?
> Zumindest, was das Fernsehprogramm angeht, stimme
> ich ja mit ihm überein
>
> Aber ernsthaft: Eine Kamera, bei der mehr Wert auf
> Gimiks und spielerische Bediedung gelegt wird als
> auf die Optik - DAS kann es doch nicht sein.
Da ich - von Berufs wegen - häufig mit Jugendlichen zu tun habe, schocken mich solche Sachen deutlich weniger als Dich, Dirk. Das hat mit Fotografieren genauso wenig zu tun, wie die Handy-Filmchen mit Film-Drehen. Und: die User sind sich dessen totel bewusst. Youtube und Flicker sind halte eigene Medienportale, die zur "Veröffentlichung" benutzt werden - einfach sozusagen eine "Zurschaustellung" oder auch für eine sachliche Information - un das ist die Zielgruppe für solche Geräte. DAS ist ihr Zweck, nicht ein Qualitätswettbewerb in Fotografie und Filmerei. Natürlich kann man den "Untergang der Kultur des Abendlands" beklagen (ich bin da oft auch mit am Heulen - allerdings eher, wenn ich unsere amerikanischen Freunde sehe als unsere "eigenenen" Jugendlichen), aber wie "lange Haare" (seufz), "ordentliche handgemachte Musik" (SEUFZ) usw. beobachten wir in vielen gesellschaftlichen Prozessen einfach eine Diversifizierung. Diese ist nötig (aus der Sicht der "Jugendkultur"), um Schwerpunkte zu setzen. Dass diese in unsreren Augen nicht "schwer" genug sind, liegt in der Natur der Dinge! Früher war nicht nur alles besser ( ), es war halt auch schon alles einmal da! Deshalb müssen nun Unterschiede herausgearbeitet werden auf einem Niveau, was vielen zu niedrig ist. Genau wie wahrscheinlich Du auch, habe ich früher meine Schwarz-weiss-Filme selbst entwicklet und eigene Fotos vergrößert. Die Arbeit heute mit Fotoshopo.ä. ist durchaus damit zu vergleichen - aber alles andere nicht, das wäre lächerlich!
Kopf hoch! Es gibt auch andere Welten!
Es grüßt
der Knipser
Pepo
>
> Aber wie bei so vielem: Die Marketingabteilung
> macht die Vorgaben und der Kunde kauft. Und wenn
> er nicht kauft, bekommt ja keiner mit, weswegen
> nicht.
>
> Das ist wie bei den Autos.
> Ich würde mir gerne ein neues Auto kaufen - und da
> ich nun älter werde, möchte ich auf einen gewissen
> Komfort nicht verzichten. Nur ist unsere
> Automobilindustrie der Meinung, dass ich, wenn ich
> Komfort haben möchte, doch gefälligst auch den
> 100kw Motor nehmen soll.
> Nun weiß ich aber aus Erfahrung (im wahrsten Sinne
> des Wortes), dass mir 75kw völlig reichen (bzw. in
> den meisten Fällen eigentlich zu viel sind).
> Aber selbst, wenn ich meinem Händler das sage,
> kann der nur mit den Schultern zucken...
>
DAS wird sich definitv jetzt ändern!

> Ciao
>
> Dirk

Dirk Wagner schrieb:
> Aber ernsthaft: Eine Kamera, bei der mehr Wert auf Gimiks und spielerische Bediedung gelegt wird als auf die Optik - DAS kann es doch nicht sein.

Spielerische Bedienung wäre gar nicht verkehrt, aber wie Manfred bemerkt, hapert es damit bei vielen Geräten. Ein Touchscreen könnte da besser sein als zahlreiche Knöpfen mit mehrfacher Belegung. Schade nur, dass auch auf dem Tochscreen das Ziel einer intuitiven Bedienbarkeit meist weit verfehlt wird.

> Aber wie bei so vielem: Die Marketingabteilung macht die Vorgaben und der Kunde kauft.

Der "iPhone" Look ist eben "in", deshalb sehen zukünftig wohl viele Geräte so aus (ähnlich wie nach Einführung des Ur-iMac plötzlich alle Geräte bunt und durchscheinend wurden). In der Praxis merkt man dann erst hinterher, dass mit dem "Look" alleine noch gar keine ähnlich einfache Bedienung verbunden ist. Die Software dahinter ist leider oft billig und lieblos zusammengebastelt.

Also Fazit: Neue Geräte nicht nur ansehen und nach der Optik kaufen, sondern in die Hand nehmen und ausprobieren! Gerade bei einer Kamera ist das Schnäppchen aus dem Internet mit möglichst niedrigem Preis und möglichst vielen Megapixeln oft ein Reinfall...